Sehr geehrte Patient*innen,
in dieser Rubrik finden Sie einige unserer Behandlungselemente. Wir hoffen, dass Sie sich hierdurch informieren können, was Sie bei einer etwaigen stationären Behandlung erwartet.
Grundsätzlich arbeiten wir tiefenpsychologisch-psychodynamisch orientiert. Dies bedeutet, dass für uns die zwischenmenschliche Beziehung und die biografisch erlebten Hintergründe für Ihre jetzigen Probleme von Bedeutung sind. Wir helfen Ihnen zu verstehen, warum Ihnen momentan keine eigene Lösung eingefallen ist. Wir begleiten Sie in der Verarbeitung möglicher Hemmnisse, so dass Sie vor Ihrem ganz persönlichen Lebenshintergrund neue Sichtweisen finden und neue Lösungswege erkennen können.
Hierzu verwenden wir ergänzend verhaltenstherapeutische und systemische Behandlungsmethoden. Wir behandeln die o. g. Krankheitsbilder in vier verschiedenen Behandlungssettings:
Die Settings umfassen:
Einzelpsychotherapie
Gruppenpsychotherapie
Medizinische Mitbehandlung
Soziale Beratung
Ressourcengruppe
Leiborientierte Kunsttherapie
Körperpsychotherapie
Mentalisierungsbasierte Psychoedukation
Indikationsbezogen:
Gruppe der sozialen Kompetenzen
Adipositas-Aktivierung
Imaginationsübungen
Progressive Muskelrelaxation nach Jacobson
Autogenes Training
Neurofeedback
Sportliche Aktivierung
Yoga
Unser Pflegeteam zeichnet sich durch unterschiedliche Persönlichkeiten aus, die über Erfahrung und Fachkompetenz in der psychosomatischen –psychotherapeutischen Pflege verfügen. Somit können die meisten Patient*innen eine*n Ansprechpartner*in finden, die zu Ihnen passt.
Die Patient*innen selbst bleiben aktiv in ihrer Eigenverantwortung. Das Pflegepersonal plant, berät, begleitet und unterstützt den therapeutischen Prozess durch alltagspraktische und strukturierende Hilfestellungen.
Zu den Schwerpunkten der pflegerischen Arbeit gehören die Ressourcenförderung und -aktivierung. Wir sind 24 Stunden für Sie da, sodass Sie sich auf der Station sicher fühlen und jederzeit Hilfe bekommen können.
Pflegerisch angeleitet erarbeiten die Patient*innen der Psychosomatischen Abteilung an ihren eigenen Ressourcen und erlernen Achtsamkeitsübungen und Entspannungsverfahren wie die Progressive Muskelrelaxation nach Jacobson oder Autogenes Training. Je nach Bedarf steht das Pflegeteam für stützende und evaluierende Gespräche bereit.
Im Kontext der Essstörungsbehandlungen berät das Pflegepersonal zu Essplänen, begleitet die Mahlzeiten und die Nachruhe. Zudem wird die Kochgruppe durch Pflegekräfte angeleitet.
Traumatisierten Patient*innen bietet die Unterstützung der Pflegekräfte Halt und einen sicheren Rahmen, nicht zuletzt durch eine 24-stündige Anwesenheit.
Unser Pflegeteam ist zur Aromapflege qualifiziert und bietet Ihnen diesbezüglich persönliche Beratung.
„Mit Kunst hatte ich nie etwas zu tun.“
„Ich hatte beim Malen immer Angst vor der Bewertung anderer.“
„Ich kann aber nicht malen – oder etwa doch?“
Viele Menschen äußern sich so oder ähnlich, wenn sie das erste Mal unser Atelier betreten.
Die Kunsttherapie und die leiborientierte Kunsttherapie ist ein wichtiger Teil der psychosomatischen Behandlung. Sie findet in indikationsbezogenen Gruppen oder in Form von Einzeltherapie statt.
Wir begleiten Menschen in einer wertschätzenden, würdigenden und wertfreien Haltung und unterstützen sie bei der Entfaltung ihres schöpferischen Potenzials sowie bei der Entwicklung von Identität, Selbstwirksamkeit und Autonomie. Dabei arbeiten wir vornehmlich mit künstlerischen, nonverbalen Medien. Hierdurch können Gefühle, die bisher noch nicht formuliert werden konnten, durch die kreative Gestaltung ausgedrückt werden. Im Austausch mit uns Therapeutinnen und den anderen Gruppenmitgliedern können diese Gefühle und inneren Konflikte wahrgenommen und im Verlauf verändert werden. Durch die künstlerische Betätigung und das eigene Erleben kann Selbstvertrauen stabilisiert werden und neue individuelle Ressourcen sowie Bewältigungsstrategien im Umgang mit Krisen und Krankheit aktiviert werden.
Durch das erlebbare und greifbare Werk hat jeder Mensch die Möglichkeit aktiv einen Teil seiner Behandlung mitzugestalten.
In der Körperpsychotherapie spielen Wahrnehmung und Bewegung eine große Rolle.
Durch die Konzentration auf das eigene Erleben im Hier und Jetzt können Erinnerungen belebt werden. Dies drückt sich wiederum körperlich in Haltung, Bewegung und Verhalten aus.
Dabei geht es um die Themen des Lebens wie z.B.:
- Der richtige Platz im Leben
- Wie ist meine Lebenslage?
- Geben-Nehmen
- Lebensübergänge
- Grenzen
- Gefühle
- und vieles anderes mehr
Während der Therapie wird immer wieder neu und anders gestaltet. Es gibt kein vorgefertigtes Schema. Die Teilnehmer*innen erleben jedes Mal aktiv etwas Neues. Die Körperpsychotherapie bringt dabei Aspekte hervor, die einen neuen Blickwinkel auf die bisherige Lebensgeschichte ermöglichen. Die Gestaltungs- und Wandlungsarbeit wird von Reflexionen begleitet:
Wie geht es mir jetzt?
Wie geht es mir nach der Veränderung?
Die Körperpsychotherapie findet indikationsbezogen hauptsächlich in der Gruppe statt.
Das Gruppentraining sozialer Kompetenzen (nach Hinsch & Pfingsten) ermöglicht es den Teilnehmer*innen, sich mit ihren sozialen, zwischenmenschlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten auseinanderzusetzen. Damit sollen spezifische Defizite überwunden werden. Zusätzlich wird eine allgemeine Steigerung der Lebenszufriedenheit durch die Reduzierung von unsicheren Verhaltensweisen hin zu einer Erhöhung von Selbstsicherheit und Selbstvertrauen angestrebt.
Ab einem Body-Mass-Index von 40 kg/m² besteht eine Adipositas Grad 3. Menschen, die davon betroffen sind, wissen wie beschwerlich der Alltag durch das hohe Gewicht werden kann.
Wir bieten unseren Patient*innen Unterstützung im Umgang mit ihrem Übergewicht. Dies umfasst Ernährungsberatung, körperliche Aktivierung zum tiefen Atmen und der Bein- und Fußmuskulatur und Körperbildarbeit. Hierdurch fühlen sich die Teilnehmer*innen nachher oft fitter und finden einen wertschätzenderen Zugang zu ihrer Körperlichkeit.