Neue ambulante Therapieform am St. Vinzenz-Hospital Haselünne
Das St. Vinzenz-Hospital Haselünne geht neue Wege bei der Behandlung von Menschen mit psychischen Erkrankungen. Die Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie behandelte Patienten bisher ausschließlich stationär oder tagesklinisch. Mit der Psychosomatischen Institutsambulanz (kurz PsIA) gibt es nun nach Angaben der Klinik ein neues Angebot.
„Mit der Einführung einer neuen, ambulanten Behandlungsform erhalten Menschen mit psychosomatischen Beschwerden nun Zugang zu einer intensivierten Psychotherapie – ohne stationären Aufenthalt“, teilte das Krankenhaus mit. Die neue Behandlungsform sei auf eine Dauer von zwölf Monaten angelegt und ermögliche es, psychische und körperliche Beschwerden „ganzheitlich und alltagsnah“ zu behandeln.
Neue Behandlung ist modular aufgebaut
Elke Scherbinski, Leitende Oberärztin der Klinik, nennt in der Mitteilung Beispiele: „Wir bieten für Menschen mit Reizdarmsyndrom, chronischen Schmerzen, Herzangst, Depressionen, Essstörungen oder Angststörungen eine gruppenbasierte Psychotherapie an.“ Kunsttherapie, Musiktherapie sowie Entspannungsverfahren seien feste Bestandteile des multimodalen Angebots.
Es besteht also aus einer Kombination verschiedener therapeutischer Elemente. Sie sollen nach Angaben des Krankenhauses dabei helfen, die individuellen Hintergründe der Erkrankungen besser zu verstehen. Dies mit dem Ziel, sie nachhaltig zu lösen, ohne den Alltag aufzugeben. „Die ambulante Therapieform eröffnet gerade Berufstätigen oder Personen mit familiären Verpflichtungen eine realistische Möglichkeit zur Teilnahme an einer intensiven Psychotherapie – ohne das gewohnte Umfeld verlassen zu müssen“, wird Chefärztin Carina Michalek zitiert.
Faktoren aus dem persönlichen Lebensumfeld wie Stress im Berufsleben, familiäre Belastungen oder soziale Umstände, die die Erkrankung beeinflussen können, könnten mit der neuen Therapieform direkt in die Behandlung einbezogen und bearbeitet werden. Acht Patienten würden bereits an der neuen Therapieform teilnehmen. Weitere Gruppenangebote sollen folgen.